Christine Lavant (Pseudonym, vermutlich angeregt vom Verleger Viktor Kubczak; eigentlich Christine Habernig, geb. Thonhauser), geboren am 4. 7. 1915 in Groß-Edling bei St. Stefan im Lavanttal (Kärnten). Als neuntes Kind einer Bergarbeiterfamilie in ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsen. Kindheit und Jugend geprägt von Krankheit (Skrofulose, Lungentuberkulose). Besuch der (achtklassigen) Volksschule und einer Klasse Hauptschule mit vielen Unterbrechungen. Wohnte bei den Eltern bis zu deren Tod (1937/38). 1939 heiratete sie den um über dreißig Jahre älteren Maler Josef Habernig. Lebte mit Ausnahme der Jahre 1966–1968 (Klagenfurt) in St. Stefan und verdiente den Unterhalt durch Strickarbeiten. 1950–1956 Phase intensiven lyrischen Schaffens. Juni 1958 Reise nach Istanbul. 1950–1955 enge Beziehung zu dem bildenden Künstler Werner Berg, der sie in Holzschnitten und Gemälden darstellte. Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Sie starb nach einem Schlaganfall am 7. 6. 1973 im Landeskrankenhaus Wolfsberg; begraben ist sie in St. Stefan.
* 4. Juli 1915
† 7. Juni 1973
von Wolfgang Wiesmüller
Essay
Das Pseudonym der Autorin, gleichzeitig der Name ihres Heimattales, ist symptomatisch für ihre Biografie wie für das Erscheinungsbild ihres Werkes. Christine Lavant hat die provinziellen Verhältnisse, in denen sie geboren wurde, mit wenigen Ausnahmen nicht verlassen. Landschaft und Natur, Kultur und Lebensform einer katholisch geprägten ländlichen Region bestimmen auch ...